Es juckt, es brennt, manchmal blutet es sogar! Scheidentrockenheit ist ein Ă€uĂerst unangenehmes Thema, das Dir das Leben ganz schön schwer machen kann.
Scheidentrockenheit: Was sind die Symptome?
Niemand redet gerne darĂŒber, aber viele Menschen sind davon betroffen. Produziert Deine Scheide nicht genĂŒgend Ausfluss, spricht man von Scheidentrockenheit. Diese ist unangenehm und lĂ€stig, aber keine Sorge, man kann etwas dagegen tun! Zu den ĂŒblichen Beschwerden bei Scheidentrockenheit zĂ€hlen folgende:
- Juckreiz und Brennen im Intimbereich
- leichte Blutungen
- Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
- hĂ€ufige ScheidenentzĂŒndungen
- wiederkehrende Harnwegsinfekte oder Pilzinfektionen.
Die FlĂŒssigkeit sorgt in der Scheide fĂŒr die richtigen Bedingungen, damit sich wichtige Bakterien vermehren können, die zu einer gesunden Scheidenflora beitragen. Ist die Scheide zu trocken und rissig, können sich krankmachende Bakterien schneller verbreiten und in die Risse der Scheidenhaut eindringen.

Eine Scheide muss feucht sein - basta.
Die wesentliche Funktion der Feuchtigkeit benötigt die Scheide beim Geschlechtsverkehr. Das Sekret vermindert die Reibung und schĂŒtzt so die Scheide vor Verletzungen. Ist die Scheide zu trocken, kann das extrem schmerzhaft sein. In diesem Fall empfiehlt sich Abhilfe durch eine Feuchtigkeitscreme.
Aber wodurch entsteht Scheidentrockenheit denn nun?
Die GrĂŒnde dafĂŒr können verschiedener Natur sein. Scheidentrockenheit tritt oft bei Ă€lteren Menschen durch die Hormonschwankungen in den Wechseljahren auf. Aber auch bei jĂŒngeren Menschen kann Scheidentrockenheit zum Problem werden. Grund dafĂŒr können beispielsweise starker Konsum von Zigaretten oder Alkohol dazu sein. Zu viel Sauberkeit untenrum - durch alkalische Seifen, ParfĂŒms oder SpĂŒlungen - verĂ€ndert den pH-Wert der Scheide und bringt die Keimbesiedlung aus dem Gleichgewicht. Die Klassiker wie Stress und Belastung können aber ebenfalls verantwortlich dafĂŒr sein.
Scheidentrockenheit nervt - vor allem vor oder nach der Periode.
Deshalb ist es wichtig wĂ€hrend der Menstruation keine Tampons zu benutzen, da diese neben dem Blut auch andere FlĂŒssigkeiten aus der Scheide aufsaugen und die Trockenheit verstĂ€rken. Besser ist es, eine waschbare Binde oder PeriodenunterwĂ€sche zu verwenden, sodass die Scheide keiner zusĂ€tzlichen Beanspruchung ausgeliefert ist. Die "Periodenunterhose" nimmt das Blut und das Scheidensekret auf, ohne zusĂ€tzliche FlĂŒssigkeit zu entziehen. ZusĂ€tzlicher Bonus: nach der Benutzung kann die Panty bei 40 Grad in der Waschmaschine oder per Hand gewaschen und wieder verwendet werden.
Expertinneninterview: Wir haben Dr. med Josefa Klötsch aus der Frauenarztpraxis Ulmen gefragt, was sie bei Scheidentrockenheit empfiehlt:
Wie kommt es ĂŒberhaupt zu Scheidentrockenheit?
Hier gibt es keine pauschale Antwort und man muss unterscheiden, ob es sich um einen Ă€lteren oder einen jĂŒngeren Menschen handelt. Mit dem Alter sinkt der Ăstrogenspiegel von dem maĂgeblich die Feuchtigkeitsversorgung der Vagina abhĂ€ngt, bei Ă€lteren Menschen ist das hĂ€ufig die Ursache fĂŒr Trockenheit. Aber auch bei Menschen vor der Menopause kann Scheidentrockenheit unterschiedlichste Ursachen haben: oft verbirgt sich dahinter eine unterschwellige Pilzinfektion. Eine Pilzinfektion zeigt sich nicht immer in Form eines bröckeligen Ausflusses, sondern kann auch ganz subtil, nĂ€mlich in Form von Trockenheit daherkommen. Ob die Person unter einem Pilz leidet kann nur der/die Frauen_Ă€rztin feststellen, daher ist es unabdingbar diese_n aufzusuchen.
Spielt das jeweilige Hygieneprodukt eine Rolle bei Scheidentrockenheit?
Ja, denn der âĂŒbertriebeneâ Einsatz von Tampons oder Slipeinlagen kann zu Scheidentrockenheit fĂŒhren.
Oft endet die Periode nicht abrupt, sondern schleicht aus. Wenn auch bei kleinsten Blutmengen ĂŒber mehrere Tage noch Tampons eingesetzt werden, trocknet die Vagina aus, denn ein Tampon nimmt nicht nur das verbleibende Menstruationsblut, sondern auch das Vaginalsekret auf. Dieses wird aber dringend zur Feuchtigkeitsversorgung der Scheide benötigt. Slipeinlagen sind oft parfĂŒmiert und bringen so den PH-Wert der Scheidenflora durcheinander - auch das kann Scheidentrockenheit zur Folge haben.
Was kann ich bei Scheidentrockenheit tun, was hilft?
Wenn die Vagina trocken ist - und demnach auch den Sex schmerzhaft gestaltet - unbedingt eine_n FrauenĂ€rztin/-arzt aufsuchen. Diese_r kann dann zum Beispiel eine Feuchtigkeitscreme empfehlen. Bei Ă€uĂerer Scheidentrockenheit kann eine sogenannte Schutzcreme die Trockenheit lindern. Stellt sich heraus, dass ein Scheidenpilz die Ursache ist, helfen die rezeptfrei in der Apotheke erhĂ€ltlichen Pilzmittel mit Clotrimazol als Wirkstoff. Zum Vorbeugen und zur generellen Besserung der Scheidenflora habe ich gute Erfahrung mit antibakterieller Waschlotion auf Basis von Ă€therischen Ălen gemacht.
Bei manchen Menschen kann auch eine sehr niedrig dosierte Antibabypille Schleimhautrockenheit verursachen. Dann hilft es auf eine andere Pille umzusteigen, die den Ăstrogenspiegel anhebt. Wenn das alles nichts hilft, kann auch bei jungen Menschen in AusnahmefĂ€llen eine Ăstrogencreme eingesetzt werden. All das sollte aber wirklich mit einem_er Ărtzin/Arzt besprochen werden.
Ihr habt uns erzÀhlt, welche Erfahrungen ihr mit Scheidentrockenheit gemacht habt und was bei Euch hilft. Neben der Verwendung von Menstruations-Panties oder -Tassen wÀhrend der Periode half bei Euch :
- Ăko-Waschmittel
- mehr Wasser trinken
- das Vermeiden von agressiven Kosmetika
- Gleitgel beim Geschlechtsverkehr
- UnterwÀschefreie Zeit
Hilft, die Ursachen von Scheidentrockenheit zu bekÀmpfen: PeriodenunterwÀsche von KORA MIKINO
__________________________________________________________________
Quellen und weiterer Lesestoff:
https://www.apotheken-umschau.de/Scheidenentzuendungen/Tipps-gegen-Scheidentrockenheit-553751.html
https://www.kadefungin.de/scheidentrockenheit/
https://www.tauruspharma.de/frauenheilkunde/scheidentrockenheit/
https://www.frauenarztpraxis-ulmen.de