Es juckt, es brennt, manchmal blutet es sogar! Scheidentrockenheit ist ein äußerst unangenehmes Thema, das Dir das Leben ganz schön schwer machen kann.

Scheidentrockenheit: Was sind die Symptome?

Niemand redet gerne darüber, aber viele Menschen sind davon betroffen. Produziert Deine Scheide nicht genügend Ausfluss, spricht man von Scheidentrockenheit. Diese ist unangenehm und lästig, aber keine Sorge, man kann etwas dagegen tun! Zu den üblichen Beschwerden bei Scheidentrockenheit zählen folgende:

  • Juckreiz und Brennen im Intimbereich
  • leichte Blutungen
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
  • häufige Scheidenentzündungen
  • wiederkehrende Harnwegsinfekte oder Pilzinfektionen. 

Die Flüssigkeit sorgt in der Scheide für die richtigen Bedingungen, damit sich wichtige Bakterien vermehren können, die zu einer gesunden Scheidenflora beitragen. Ist die Scheide zu trocken und rissig, können sich krankmachende Bakterien schneller verbreiten und in die Risse der Scheidenhaut eindringen.

Scheidentrockenheit bei jungen Menschen - was dagegen hilft!
Foto: Jonathan Borba via Unsplash

Eine Scheide muss feucht sein - basta. 

Die wesentliche Funktion der Feuchtigkeit benötigt die Scheide beim Geschlechtsverkehr. Das Sekret vermindert die Reibung und schützt so die Scheide vor Verletzungen. Ist die Scheide zu trocken, kann das extrem schmerzhaft sein. In diesem Fall empfiehlt sich Abhilfe durch eine Feuchtigkeitscreme. 

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Aber wodurch entsteht Scheidentrockenheit denn nun?

Die Gründe dafür können verschiedener Natur sein. Scheidentrockenheit tritt oft bei älteren Menschen durch die Hormonschwankungen in den Wechseljahren auf. Aber auch bei jüngeren Menschen kann Scheidentrockenheit zum Problem werden. Grund dafür können beispielsweise starker Konsum von Zigaretten oder Alkohol dazu sein. Zu viel Sauberkeit untenrum - durch alkalische Seifen, Parfüms oder Spülungen - verändert den pH-Wert der Scheide und bringt die Keimbesiedlung aus dem Gleichgewicht. Die Klassiker wie Stress und Belastung können aber ebenfalls verantwortlich dafür sein.

Scheidentrockenheit nervt - vor allem vor oder nach der Periode.

Deshalb ist es wichtig während der Menstruation keine Tampons zu benutzen, da diese neben dem Blut auch andere Flüssigkeiten aus der Scheide aufsaugen und die Trockenheit verstärken. Besser ist es, eine waschbare Binde oder Periodenunterwäsche zu verwenden, sodass die Scheide keiner zusätzlichen Beanspruchung ausgeliefert ist. Die "Periodenunterhose" nimmt das Blut und das Scheidensekret auf, ohne zusätzliche Flüssigkeit zu entziehen. Zusätzlicher Bonus: nach der Benutzung kann die Panty bei 40 Grad in der Waschmaschine oder per Hand gewaschen und wieder verwendet werden.

Expertinneninterview: Wir haben Dr. med Josefa Klötsch aus der Frauenarztpraxis Ulmen gefragt, was sie bei Scheidentrockenheit empfiehlt:

Wie kommt es überhaupt zu Scheidentrockenheit? 

Hier gibt es keine pauschale Antwort und man muss unterscheiden, ob es sich um einen älteren oder einen jüngeren Menschen handelt. Mit dem Alter sinkt der Östrogenspiegel von dem maßgeblich die Feuchtigkeitsversorgung der Vagina abhängt, bei älteren Menschen ist das häufig die Ursache für Trockenheit. Aber auch bei Menschen vor der Menopause kann Scheidentrockenheit unterschiedlichste Ursachen haben: oft verbirgt sich dahinter eine unterschwellige Pilzinfektion. Eine Pilzinfektion zeigt sich nicht immer in Form eines bröckeligen Ausflusses, sondern kann auch ganz subtil, nämlich in Form von Trockenheit daherkommen. Ob die Person unter einem Pilz leidet kann nur der/die Frauen_ärztin feststellen, daher ist es unabdingbar diese_n aufzusuchen. 

 

Spielt das jeweilige Hygieneprodukt eine Rolle bei Scheidentrockenheit?

Ja, denn der “übertriebene” Einsatz von Tampons oder Slipeinlagen kann zu Scheidentrockenheit führen.

Oft endet die Periode nicht abrupt, sondern schleicht aus. Wenn auch bei kleinsten Blutmengen über mehrere Tage noch Tampons eingesetzt werden, trocknet die Vagina aus, denn ein Tampon nimmt nicht nur das verbleibende Menstruationsblut, sondern auch das Vaginalsekret auf. Dieses wird aber dringend zur Feuchtigkeitsversorgung der Scheide benötigt. Slipeinlagen sind oft parfümiert und bringen so den PH-Wert der Scheidenflora durcheinander - auch das kann Scheidentrockenheit zur Folge haben.

 

Was kann ich bei Scheidentrockenheit tun, was hilft?

Wenn die Vagina trocken ist - und demnach auch den Sex schmerzhaft gestaltet - unbedingt eine_n Frauenärztin/-arzt aufsuchen. Diese_r kann dann zum Beispiel eine Feuchtigkeitscreme empfehlen. Bei äußerer Scheidentrockenheit kann eine sogenannte Schutzcreme die Trockenheit lindern. Stellt sich heraus, dass ein Scheidenpilz die Ursache ist, helfen die rezeptfrei in der Apotheke erhältlichen Pilzmittel mit Clotrimazol als Wirkstoff. Zum Vorbeugen und zur generellen Besserung der Scheidenflora habe ich gute Erfahrung mit antibakterieller Waschlotion auf Basis von ätherischen Ölen gemacht. 

Bei manchen Menschen kann auch eine sehr niedrig dosierte Antibabypille Schleimhautrockenheit verursachen. Dann hilft es auf eine andere Pille umzusteigen, die den Östrogenspiegel anhebt. Wenn das alles nichts hilft, kann auch bei jungen Menschen in Ausnahmefällen eine Östrogencreme eingesetzt werden. All das sollte aber wirklich mit einem_er Ärtzin/Arzt besprochen werden.

 

Ihr habt uns erzählt, welche Erfahrungen ihr mit Scheidentrockenheit gemacht habt und was bei Euch hilft. Neben der Verwendung von Menstruations-Panties oder -Tassen während der Periode half bei Euch :

  • Öko-Waschmittel
  • mehr Wasser trinken
  • das Vermeiden von agressiven Kosmetika
  • Gleitgel beim Geschlechtsverkehr
  • Unterwäschefreie Zeit

 

Hilft, die Ursachen von Scheidentrockenheit zu bekämpfen: Periodenunterwäsche von KORA MIKINO

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Quellen und weiterer Lesestoff:

https://www.apotheken-umschau.de/Scheidenentzuendungen/Tipps-gegen-Scheidentrockenheit-553751.html

https://www.kadefungin.de/scheidentrockenheit/

https://www.tauruspharma.de/frauenheilkunde/scheidentrockenheit/

https://www.frauenarztpraxis-ulmen.de

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