Wie verändert sich Ausfluss wenn ich schwanger bin?
Der „normale“, gesunde Ausfluss während einer Schwangerschaft ist dünnflüssig, hell, milchig oder farblos und riecht nicht. Allerdings verändert sich der Ausfluss während der Schwangerschaft auch.
Da eine Schwangerschaft immer auch zu einer großen hormonellen Veränderung führt, macht sie auch leider Deine Vagina etwas anfälliger für Infektionen. Aber wie erkennst Du, was Dir die Farbe Deines Ausflusses verraten möchte? Hier gibt’s die Infos:
Ausfluss Frühschwangerschaft - wie sollte er aussehen?
Wenn Du gerade erst festgestellt hast, dass Du schwanger bist, machst Du Dir wahrscheinlich viele Gedanken über die Veränderungen in Deinem Körper. Eine der ersten Fragen, die viele Frauen beschäftigt, betrifft den vaginalen Ausfluss: Ist das, was Du bemerkst, noch normal oder bereits ein Grund zur Sorge?
Die gute Nachricht vorweg: Veränderungen beim Ausfluss sind in der Frühschwangerschaft völlig normal und sogar ein typisches Schwangerschaftszeichen. Bereits wenige Tage nach der Befruchtung beginnt Dein Körper, mehr Östrogen zu produzieren, was zu einer verstärkten Durchblutung im Beckenbereich führt. Diese hormonellen Veränderungen sorgen dafür, dass die Scheidenwände mehr Sekret bilden.
Gesunder Schwangerschaftsausfluss, medizinisch als Leukorrhoe bezeichnet, hat ganz spezifische Eigenschaften, an denen Du Dich orientieren kannst. Er sollte klar bis milchig-weiß sein, eine eher dünnflüssige bis leicht cremige Konsistenz haben und geruchlos oder höchstens leicht säuerlich riechen. Viele Frauen beschreiben die Farbe als durchsichtig wie Eiweiß oder milchig-trüb. Die Menge kann deutlich zunehmen, was anfangs überraschend sein kann, aber ein völlig natürlicher Schutzmechanismus Deines Körpers ist.
Diese Zunahme des Ausflusses erfüllt einen wichtigen biologischen Zweck: Das vermehrte Sekret hilft dabei, schädliche Bakterien aus der Scheide zu spülen und schützt so Dich und Dein Baby vor Infektionen. Es ist also ein Zeichen dafür, dass Dein Körper bereits perfekt auf die Schwangerschaft reagiert.
Was bedeutet gelblicher Ausfluss während der Schwangerschaft?
Wenn Du plötzlich gelblichen Ausfluss bemerkst, ist das verständlicherweise beunruhigend, besonders wenn Du schwanger bist. Lass uns gemeinsam schauen, was dahinterstecken könnte und wann Du handeln solltest.
Gelblicher Ausfluss während der Schwangerschaft ist tatsächlich ein häufiges Phänomen und in den meisten Fällen ein deutliches Zeichen für eine Infektion im Vaginalbereich. Die Schwangerschaft macht Deinen Körper anfälliger für solche Infektionen, da die hormonellen Veränderungen das natürliche Gleichgewicht der Vaginalflora beeinträchtigen können. Der erhöhte Östrogenspiegel sorgt für ein feuchteres, wärmeres Milieu, in dem sich bestimmte Mikroorganismen besonders wohl fühlen.
Die zwei häufigsten Ursachen für gelblichen Ausfluss sind Pilzinfektionen und bakterielle Vaginosen. Bei einer Hefeinfektion, meist verursacht durch den Pilz Candida albicans, ist der Ausfluss oft gelblich-weiß und hat eine krümelige, quarkähnliche Konsistenz. Begleitet wird er häufig von starkem Juckreiz und einem brennenden Gefühl, besonders beim Wasserlassen. Eine bakterielle Vaginose hingegen entsteht durch ein Ungleichgewicht der natürlichen Bakterien in der Scheide und zeigt sich oft durch gelblich-grauen Ausfluss mit einem charakteristisch fischigen Geruch.
Seltener können auch sexuell übertragbare Infektionen wie Chlamydien oder Gonorrhoe zu gelblichem Ausfluss führen. Diese Infektionen verlaufen oft symptomarm, weshalb sie manchmal erst bei den Routineuntersuchungen in der Schwangerschaft entdeckt werden.
Das Wichtigste vorweg: Eine vaginale Infektion in der Schwangerschaft ist zunächst kein Grund zur Panik. Die allermeisten Infektionen lassen sich schnell und effektiv behandeln, ohne dass Dein Baby zu Schaden kommt. Trotzdem ist eine zeitnahe Behandlung absolut wichtig, denn unbehandelte Infektionen können durchaus ernsthafte Komplikationen nach sich ziehen.
Gelber Ausfluss in der Schwangerschaft ist häufig ein Anzeichen für eine Infektion. Sehr oft handelt es sich um eine Hefeinfektion oder eine Vaginose, also eine Störung des Bakterienhaushalts der Vagina.
Das stellt zwar erstmal keine Gefahr für Dich oder Dein Kind dar, trotzdem sollte es zeitnah behandelt werden, da manche Infektionen unbehandelt Komplikationen wie vorzeitige Wehen oder eine Frühgeburt auslösen können. Hier ist also der Gang zur Frauenärzt*in sehr ratsam.
Was bedeutet grüner Ausfluss während der Schwangerschaft?
Grüner Ausfluss während der Schwangerschaft ist ein klares Zeichen dafür, dass eine Infektion vorliegt, die behandelt werden sollte. Die grünliche Farbe entsteht durch weiße Blutkörperchen, die Dein Immunsystem zur Bekämpfung von Krankheitserregern aussendet - es zeigt also, dass Dein Körper bereits aktiv gegen die Infektion arbeitet.
Verschiedene Erreger können für diese Verfärbung verantwortlich sein. Häufig handelt es sich um bakterielle Infektionen durch Streptokokken oder Staphylokokken, manchmal auch um Trichomonaden, Chlamydien oder andere Mikroorganismen. Bei einer Trichomonaden-Infektion ist der Ausfluss oft schaumig und gelblich-grün gefärbt, während bakterielle Infektionen eher einen intensiv grünen Farbton zeigen.
Begleitende Symptome können Juckreiz, Brennen beim Wasserlassen oder ein ungewöhnlicher Geruch sein. Manche Frauen bemerken auch Schmerzen beim Geschlechtsverkehr oder ein verstärktes Druckgefühl im Unterleib. Diese Anzeichen helfen Deiner Ärztin dabei, die richtige Diagnose zu stellen.
In der Schwangerschaft ist es besonders wichtig, solche Infektionen zeitnah zu behandeln. Deine Frauenärztin wird einen einfachen Abstrich machen und das Sekret untersuchen lassen. Basierend auf dem Ergebnis erhältst Du eine gezielte Therapie - meist Antibiotika oder andere Medikamente, die in der Schwangerschaft sicher anwendbar sind. Die allermeisten Infektionen sprechen gut auf die Behandlung an und heilen vollständig aus.
Wichtig ist nur, dass Du die verordnete Therapie konsequent durchführst, auch wenn die Symptome bereits nachlassen. So stellst Du sicher, dass die Infektion komplett ausheilt. Falls es sich um eine sexuell übertragbare Infektion handelt, sollte auch Dein Partner mitbehandelt werden, um eine erneute Ansteckung zu vermeiden.
Mit der richtigen medizinischen Betreuung ist grüner Ausfluss also gut in den Griff zu bekommen, und Du kannst Deine Schwangerschaft wieder unbeschwert genießen.
Was bedeutet brauner Ausfluss während der Schwangerschaft?
Brauner Ausfluss in der Schwangerschaft löst bei den meisten Frauen erstmal einen Schreck aus. Das ist völlig verständlich, denn wir verbinden Blutungen oft automatisch mit Problemen. Tatsächlich ist bräunlicher Ausfluss aber ein sehr häufiges Phänomen während der Schwangerschaft und in den allermeisten Fällen völlig harmlos.
Die bräunliche Farbe entsteht, wenn kleine Mengen Blut mit dem normalen Vaginalausfluss vermischt werden. Das Blut hat dabei bereits Zeit gehabt zu gerinnen und sich zu zersetzen, was die charakteristische braune Färbung erklärt. Es handelt sich also meist um älteres Blut, das langsam aus dem Körper ausgeschieden wird.
Es gibt verschiedene harmlose Gründe für braunen Ausfluss in der Schwangerschaft. Einer der häufigsten ist die sogenannte Einnistungsblutung, die etwa 10 bis 14 Tage nach der Befruchtung auftreten kann. Wenn sich die befruchtete Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut einnistet, können dabei winzige Blutgefäße verletzt werden. Diese leichte Blutung zeigt sich oft als bräunlicher Ausfluss und ist ein ganz natürlicher Vorgang.
Auch die hormonellen Veränderungen in der Schwangerschaft können zu bräunlichem Ausfluss führen. Der Muttermund und die gesamte Vaginalregion sind während der Schwangerschaft stärker durchblutet und dadurch empfindlicher als sonst. Schon kleine Reizungen können zu leichten Blutungen führen. Das kann nach dem Geschlechtsverkehr passieren, nach einer gynäkologischen Untersuchung oder sogar nach körperlicher Anstrengung.
Manche Frauen bemerken auch um die Zeit, zu der normalerweise ihre Periode eingesetzt hätte, leichten bräunlichen Ausfluss. Diese sogenannten Durchbruchblutungen entstehen durch hormonelle Schwankungen und sind ebenfalls unbedenklich.
Bei all diesen harmlosen Ursachen ist der Ausfluss meist sehr spärlich und dauert nur wenige Tage an. Er wird oft als leichte Verfärbung der normalen Unterwäsche oder als geringfügiger bräunlicher Schleim beim Toilettengang bemerkt.
Dennoch gibt es Situationen, in denen brauner Ausfluss ärztlich abgeklärt werden sollte. Kontaktiere Deine Frauenärztin, wenn der Ausfluss plötzlich sehr stark wird oder sich die Farbe von braun zu rot verändert. Auch wenn Du gleichzeitig Schmerzen oder Krämpfe im Unterleib verspürst, ist eine Untersuchung wichtig. Weitere Warnsignale sind anhaltende Blutungen über mehrere Tage oder ein sehr unangenehmer Geruch.
Du solltest aber definitiv Deine Ärztin oder Deinen Arzt kontaktieren, wenn der Ausfluss sehr stark ist oder farblich eher rötlich ist. Auch Schmerzen und Krämpfe im Unterleib solltest Du selbstverständlich abklären lassen.
Was bedeutet schleimiger Ausfluss oder rosafarbener Ausfluss während der Schwangerschaft?
Schleimiger oder rosafarbener Ausfluss in der Schwangerschaft kann zunächst verwirrend wirken, hat aber meist eine ganz natürliche und sogar erfreuliche Bedeutung: Er kündigt oft an, dass sich Dein Körper auf die bevorstehende Geburt vorbereitet.
Der sogenannte Schleimpfropf ist ein faszinierendes Phänomen der Schwangerschaft, von dem viele Frauen erst kurz vor der Geburt erfahren. Bereits in den ersten Schwangerschaftswochen bildet sich am Muttermund ein zäher Schleimklumpen, der wie ein natürlicher Verschluss funktioniert. Dieser Pfropf versiegelt den Gebärmutterhals und schützt Dein Baby während der gesamten Schwangerschaft vor aufsteigenden Bakterien und anderen Krankheitserregern.
Wenn sich Dein Körper in den letzten Schwangerschaftswochen auf die Geburt vorbereitet, beginnt sich der Muttermund langsam zu verkürzen und zu öffnen. Dabei löst sich der Schleimpfropf und wird als dickflüssiger, geleeartiger Ausfluss ausgeschieden. Viele Frauen beschreiben ihn als glasigen oder milchigen Schleim, der manchmal die Konsistenz von rohem Eiweiß hat.
Die rosafarbene oder leicht bräunliche Färbung entsteht durch kleine Mengen Blut, die sich beim Ablösen des Pfropfes mit dem Schleim vermischen. Diese minimalen Blutspuren sind völlig normal und entstehen durch die feinen Blutgefäße im Bereich des Muttermunds, die bei der Öffnung leicht verletzt werden können.
Das Ausscheiden des Schleimpfropfes kann auf verschiedene Weise passieren. Manche Frauen bemerken ihn als zusammenhängenden, geleeartigen Klumpen in der Unterwäsche, andere erleben ihn als verstärkten schleimigen Ausfluss über mehrere Tage hinweg. Beide Varianten sind völlig normal. Die Menge kann von wenigen Tropfen bis zu etwa einem Teelöffel variieren.
Wenn Du den Schleimpfropf verlierst, bedeutet das nicht, dass die Geburt unmittelbar bevorsteht. Manche Frauen verlieren ihn bereits einige Wochen vor dem errechneten Termin, andere erst wenige Stunden vor Geburtsbeginn. Es ist jedoch ein positives Zeichen dafür, dass sich Dein Körper auf die Geburt vorbereitet.
Schleimiger Ausfluss kann aber auch in anderen Phasen der Schwangerschaft auftreten und ist dann meist ebenfalls harmlos. Durch die erhöhte Hormonproduktion verändert sich die Konsistenz des normalen Vaginalausflusses häufig und kann zeitweise schleimiger oder zähflüssiger werden.
Wichtig ist die Unterscheidung zwischen normalem schleimigem Ausfluss und bedenklichen Veränderungen. Solange der Schleim klar bis milchig ist, keinen unangenehmen Geruch hat und nicht von Juckreiz, Brennen oder Schmerzen begleitet wird, besteht kein Grund zur Sorge.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Achte auf die Signale Deines Körpers. Verändert sich Dein Ausfluss in Farbe, Geruch oder Konsistenz auf eine Weise, die Dir ungewöhnlich erscheint, oder treten Beschwerden wie Jucken, Brennen oder Schmerzen auf, solltest Du Deine Frauenärztin kontaktieren. Ist Dein Ausfluss hingegen dünnflüssig bis leicht schleimig, farblos bis milchig und geruchsneutral, funktioniert Dein Körper genau so, wie er sollte.
Vaginaler Ausfluss - Ist das ein Schwangerschaftsanzeichen?
Die kurze Antwort lautet: Vermehrter vaginaler Ausfluss kann durchaus ein frühes Schwangerschaftsanzeichen sein, aber er ist bei weitem nicht eindeutig genug, um als alleiniger Indikator zu dienen. Dein Körper produziert aus verschiedenen Gründen unterschiedliche Mengen an Vaginalausfluss, und eine Schwangerschaft ist nur einer davon.
Schon wenige Tage nach der Befruchtung beginnen sich die Hormonspiegel in Deinem Körper zu verändern. Der Anstieg von Östrogen und Progesteron führt zu einer verstärkten Durchblutung im Beckenbereich und regt die Schleimhäute der Vagina an, mehr Sekret zu produzieren. Dieser Mechanismus dient dem Schutz: Das vermehrte Sekret hilft dabei, schädliche Bakterien auszuspülen und eine gesunde Vaginalflora aufrechtzuerhalten.
Viele Frauen berichten, dass sie bereits eine bis zwei Wochen nach der Empfängnis eine Zunahme des Ausflusses bemerken. Dieser frühe Schwangerschaftsausfluss ist typischerweise klar bis milchig-weiß, geruchlos und hat eine cremige bis leicht klebrige Konsistenz. Manche beschreiben ihn als ähnlich dem Ausfluss, den sie normalerweise nach dem Eisprung haben, nur eben in größerer Menge.
Hier liegt aber auch schon das Problem mit der Eindeutigkeit: Dein Zyklus bringt ganz natürlich Schwankungen in der Ausfluss-Produktion mit sich. Um die Zeit des Eisprungs herum produziert Dein Körper ebenfalls mehr Ausfluss - dieser ist dann meist glasig und spinnbar, ähnlich wie rohes Eiweiß. Nach dem Eisprung verändert sich die Konsistenz durch den Einfluss von Progesteron und wird cremiger und zähflüssiger.
Wenn Du also vermehrten Ausfluss bemerkst, könnte das bedeuten, dass Du Dich gerade in der fruchtbaren Phase Deines Zyklus befindest, dass Du vor Deiner Periode stehst oder dass tatsächlich eine Schwangerschaft begonnen hat. Auch Stress, Medikamente, Hormonumstellungen oder einfach individuelle Schwankungen können die Menge und Beschaffenheit Deines Ausflusses beeinflussen.
Ein weiterer Faktor, der die Interpretation erschwert, ist die Tatsache, dass sich vermehrter Ausfluss auch bei anderen Zuständen zeigen kann. Eine beginnende Infektion, die Einnahme bestimmter Medikamente oder hormonelle Verhütungsmittel können ebenfalls zu Veränderungen führen.
Wenn Du wissen möchtest, ob Du schwanger bist, gibt es deutlich zuverlässigere Methoden als die Beobachtung Deines Ausflusses. Ein handelsüblicher Schwangerschaftstest kann etwa ab dem ersten Tag der ausbleibenden Periode ein verlässliches Ergebnis liefern. Moderne Tests sind sehr sensitiv und können das Schwangerschaftshormon hCG bereits in sehr geringen Konzentrationen nachweisen.
Für noch mehr Sicherheit sorgt ein Besuch bei Deiner Frauenärztin. Sie kann durch eine Blutuntersuchung bereits früher und präziser feststellen, ob eine Schwangerschaft vorliegt. Außerdem kann sie andere mögliche Ursachen für Veränderungen beim Ausfluss ausschließen.
Trotzdem ist es durchaus sinnvoll, auf Deinen Körper zu hören und Veränderungen wahrzunehmen. Vermehrter Ausfluss in Kombination mit anderen frühen Schwangerschaftszeichen wie ausbleibender Periode, Müdigkeit, veränderten Brüsten oder Übelkeit kann durchaus ein Hinweis sein. Als alleiniges Anzeichen ist er aber zu unspezifisch für eine sichere Einschätzung.
Vaginalen Ausfluss auffangen - Binde, Slipeinlage oder Unterhose?
Prinzipiell musst Du überhaupt keinen Hygieneartikel nutzen! Slipeinlagen sind oft parfümiert und tun der Scheidenflora garnicht gut. Nicht selten ist der Ausfluss während der Schwangerschaft so stark, dass die Unterhose alleine nicht reicht.
Wenn Du bequem und nachhaltig Deinen Ausfluss auffangen willst empfiehlt sich Schwangerschaftsunterwäsche mit Saugkraft. Diese kannst Du nach der Schwangerschaft auch perfekt für Deine Periode nutzen. Die nimmt Deinen Ausfluss easy auf und Du musst keine Slipeinlagen nutzen.
Vaginaler Ausfluss während der Schwangerschaft ist normal!
Du bist schwanger und beunruhigt, dass Du vermehrten Ausfluss hast? Keine Sorge, vaginaler Ausfluss ist ganz normal und kommt in jeder Schwangerschaft vor.
Der Grund für das Ganze ist das Hormon Östrogen, welches Deine Vagina zur stärkeren Produktion von Vaginalsekret anregt. Dem Ausfluss kommt sogar eine wichtige Funktion zu, denn er schützt Dich und Deinen Fötus vor Keimen, Viren und Bakterien.
Er transportiert sie aus dem Körper und der Muttermund „verschließt“ das Ganze. Daher ist der Ausfluss während der Schwangerschaft also erst einmal ein Zeichen für eine gute und gesunde Vaginalflora.
Könnte der Ausfluss auch Fruchtwasser sein?
Zunächst die beruhigenden Fakten: In den allermeisten Fällen handelt es sich bei unerwarteter Feuchtigkeit um völlig harmlosen, normalen Schwangerschaftsausfluss oder um kleine Mengen Urin. Dein Baby bewegt sich in der Gebärmutter und kann dabei durchaus gegen Deine Blase stoßen, was zu unwillkürlichen Urintröpfchen führt. Das ist besonders im letzten Schwangerschaftsdrittel völlig normal, da der Platz im Bauch knapper wird und der Druck auf die Blase zunimmt.
Der normale Schwangerschaftsausfluss kann während der gesamten Schwangerschaft in Menge und Konsistenz variieren. Manchmal ist er so reichlich, dass Du das Gefühl hast, etwas sei "ausgelaufen". Das ist in der Regel kein Grund zur Sorge, sondern zeigt, dass Dein Körper seine Schutzfunktionen aufrechthält.
Dennoch ist es wichtig zu wissen, woran Du echtes Fruchtwasser erkennen kannst. Fruchtwasser hat ganz charakteristische Eigenschaften, die es von normalem Ausfluss und Urin unterscheiden. Der auffälligste Unterschied ist der Geruch: Fruchtwasser riecht süßlich, fast ein bisschen wie Chlor oder wie frisch gewaschene Wäsche. Dieser Geruch ist sehr spezifisch und unterscheidet sich deutlich vom geruchlosen normalen Ausfluss oder dem typischen Ammoniakgeruch von Urin.
Die Konsistenz von Fruchtwasser ist dünnflüssig und wässrig, ähnlich wie Wasser selbst. Es ist völlig klar oder leicht milchig-trüb und enthält manchmal winzige weiße Flocken, die von der Käseschmiere des Babys stammen. Im Gegensatz dazu ist normaler Ausfluss meist cremiger oder schleimiger.
Ein weiterer wichtiger Unterschied liegt im Auftreten: Fruchtwasser fließt kontinuierlich ab, sobald die Fruchtblase einen Riss hat. Es lässt sich nicht willentlich stoppen wie Urin, und die Menge ist meist größer als bei normalem Ausfluss. Wenn echtes Fruchtwasser abgeht, wirst Du das Gefühl haben, dass ständig kleine oder größere Mengen Flüssigkeit austreten, besonders bei Bewegung oder wenn Du Dich hinlegst und wieder aufstehst.
Ein einfacher Test kann Dir helfen: Lege Dich etwa 30 Minuten hin und stehe dann auf. Wenn dabei plötzlich mehr Flüssigkeit austritt und diese süßlich riecht und sehr dünn ist, könnte es sich um Fruchtwasser handeln. Normaler Ausfluss oder Urin würden sich anders verhalten.
Fruchtwasser kann zu verschiedenen Zeitpunkten der Schwangerschaft austreten. Ein vorzeitiger Blasensprung vor der 37. Schwangerschaftswoche erfordert immer ärztliche Betreuung, da das Risiko für Infektionen steigt und je nach Zeitpunkt auch Frühgeburtlichkeit ein Thema werden kann. Gegen Ende der Schwangerschaft ist der Blasensprung hingegen ein normaler Teil des Geburtsvorgangs.
Falls Du Dir unsicher bist, ob es sich bei der Feuchtigkeit um Fruchtwasser handeln könnte, zögere nicht, Deine Frauenärztin zu kontaktieren oder das Krankenhaus aufzusuchen. Eine einfache Untersuchung kann schnell Klarheit schaffen. Es gibt spezielle Tests, mit denen medizinisches Personal eindeutig feststellen kann, ob Fruchtwasser ausgetreten ist.
Deine Sorgen sind völlig berechtigt und es ist immer besser, einmal zu viel nachzufragen als ein wichtiges Warnsignal zu übersehen. Gleichzeitig kannst Du beruhigt sein: Die meisten Fälle von unerwarteter Feuchtigkeit haben harmlose Ursachen und sind Teil der normalen Schwangerschaftserfahrung.
Praktische Tipps bei Ausfluss in der Schwangerschaft
Nachdem wir geklärt haben, was die Farbe und Konsistenz Deines Ausflusses bedeutet, wollen wir Dir auch ein paar Tipps an die Hand geben, wie Du den Ausfluss während der Schwangerschaft gut meistern kannst.
Entdeckst du Ausfluss während Deiner Schwangerschaft, fragst Du Dich bestimmt welche Produkte sich dafür eignen und welche nicht.
- Fangen wir mit den ungeeigneten Varianten an: Tampons solltest Du während der Schwangerschaft vermeiden. Sie erhöhen das Risiko einer Infektion in Deiner sowieso schon anfälligen Flora.
- Auch Binden oder Slipeinlagen sind eher ungeeignet, da die Plastikfolie an der Unterseite häufig zu einem Hitzestau beiträgt. Bakterien können sich so leichter vermehren. Das möchtest Du vermeiden, wenn Du ohnehin schon mit Hormonchaos zu kämpfen hast.
- Eine mögliche Option ist es, Binden ohne Plastikfolie zu nutzen. Allerdings sind Binden nicht sonderlich praktisch, wenn sie ohne Plastikfolie nicht fixiert werden können.
- Unsere Empfehlung ist daher Unterwäsche optimiert für Ausfluss. Damit vermeidest Du ein zusätzliches Risiko für eine Infektion und einem Hitzestau in Deiner Unterhose wird vorgebeugt. Hinzu kommt, dass Du so sehr viel weniger Müll produzierst und auf Dauer sogar Geld sparst.
Und vielleicht der wichtigste Tipp für den Ausfluss während der Schwangerschaft: Hygiene ist das A und O im Umgang mit Ausfluss mit der Schwangerschaft. Generell gilt hier: weniger ist mehr!
- Parfümhaltige Seifen, Waschlotionen oder parfümierte Slipeinlagen stören Deine Flora und machen Dich anfälliger für Infektionen. Nutze deshalb lieber warmes Wasser oder pH-neutrale Produkte.
- Deine Vagina ist ein selbstreinigendes Organ, also keine Sorge, Du brauchst kein Parfüm "da unten".
Wir hoffen, Du bist nun bestens vorbereitet auf den Ausfluss während der Schwangerschaft und unsere kleine Auflistung war hilfreich! Vielleicht magst Du Deinen Ausfluss jetzt auch ein wenig lieber, nachdem Du weißt, wie wichtig er für Dich und die Gesundheit Deines Kindes ist.
Quellen:
- Berufsverband der Frauenärzte e.V. (BVF) - Fachliche Informationen zu Schwangerschaft und Ausfluss frauenaerzte-im-netz.de
- Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V. (DGGG) - Medizinische Fachgesellschaft dggg.de
- Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) - Offizielle Gesundheitsinformationen familienplanung.de
- NetDoktor.de - Medizinisch geprüfte Gesundheitsinformationen netdoktor.de
- Apotheken Umschau - Medizinische Fachinformationen für Patienten apotheken-umschau.de
Hinweis:
Die Informationen in diesem Artikel dienen ausschließlich der allgemeinen Aufklärung und ersetzen keinesfalls eine professionelle medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung durch qualifizierte Ärzte. Schwangerschaftsausfluss kann verschiedene Ursachen haben, und die Bewertung von Veränderungen erfordert medizinische Fachkenntnisse.
Bei ungewöhnlichem Ausfluss, Beschwerden oder Unsicherheiten bezüglich Ihrer Schwangerschaftsgesundheit konsultieren Sie bitte umgehend Ihre Frauenärztin oder Ihren Frauenarzt. Jede Schwangerschaft verläuft individuell - vertrauen Sie auf Ihr Bauchgefühl und suchen Sie bei Fragen oder Bedenken ärztlichen Rat.