Das passiert beim Eisprung
Nein, der Eisprung ist kein Phänomen, das zu Ostern* auftritt. Nach den 'springenden' Eier, um die es sich während dieser Zyklusphase handelt, musst Du Dich auch nicht auf die Suche machen, die befinden sich nämlich schon von Anfang an - also ab dem Zeitpunkt der Geburt - in Deinem Körper.
Ungefähr ein bis zwei Millionen dieser Eier beherbergt ein 'weiblicher' Körper also von Anfang an in den Eierstöcken. Für den Eisprung, auch Follikelsprung oder Ovulation genannt, bedarf es allerdings noch der Follikel; die reifen ab dem Zeitpunkt der Pubertät heran und ermöglichen, dass eine Eizelle sich beim ersten Eisprung lösen und auf den Weg machen kann. Und bam! So geht es also los mit der Fruchtbarkeit!
Monatlich reifen zwischen jeweils 15 und 20 Eier pro Eierstock heran. Diejenige Eizelle, die sich bis zur Mitte des Zyklus besonders gut entwickelt hat, wird dann abgestoßen und wandert durch den Eileiter in die Gebärmutter. In seltenen Fällen schaffen es zwei oder sogar noch mehr Eizellen in die Eileiter - was im Falle der Befruchtung der Zellen zweieiige Zwillinge, oder Mehrlinge, zur Folge hat.
Das Ei hüpft also nicht wirklich wie auf einem Trampolin durch Deinen Unterleib, das ganze läuft deutlich gemächlicher ab. Da der Vorgang aber durch das Platzen der Haut des Follikelbläschens, das die Eizelle zuvor beherbergt hat, in Gang gesetzt wird, wird der Vorgang des Eisprungs tatsächlich durch einen Sprung in Bewegung gesetzt.
Wann findet der Eisprung statt?
So wie alles, was den Zyklus betrifft, ist auch der Eisprung und sein Zeitpunkt von menstruierendem Menschen zu menstruierendem Menschen unterschiedlich. Abhängig ist das Ganze, na klar, vom Zyklus. Im Regelfall findet der Eisprung zwischen 10 und 16 Tagen vor der nächsten Periode statt. Zyklen fallen aber keinesfalls genormt aus, sondern sind individuell. Im Durchschnitt heißt es, dass der Eisprung am 14. Zyklustag stattfindet, aber auch das variiert durchaus.
Wie lange dauert der Eisprung?
Auch wenn es das Ei nicht wie verrückt durch den Eileiter in die Gebärmutter hüpft und der Prozess ruhiger abläuft, ist der Eisprung selbst tatsächlich ein sehr kurzer Vorgang. Sobald die die Eizelle durch Platzen des Follikelbläschens freigegeben wurde, wandert sie recht schnell durch den Eileiter und wird an dessen Ende aufgefangen und gelangt so in der Gebärmutter. Damit ist der Eisprung abgeschlossen.
Was passiert nach dem Eisprung?
Wozu das Ganze denn eigentlich? Was sucht denn die Eizelle in der Gebärmutter? Genau, wir haben es ja schon angedeutet - sie wartet darauf, befruchtet zu werden! Und was braucht man zur Befruchtung einer Eizelle? Die geheime Zutat lautet: Sperma!
Die Eizelle ist anschließend 12 bis 24 Stunden nach dem Eisprung befruchtbar. Beim Geschlechtsverkehr werden um die 15 Millionen Spermien ausgestoßen. Diese halten sich bis zu fünf Tage im 'weiblichen' Körper. Gelangt ein Spermium über die Eileiter bis zum Ei, kommt es zur Befruchtung.
Eisprung und fruchtbare Tage - Wo liegt der Unterschied?
Die fruchtbaren Tage sind die Tage, an denen die Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden, am höchsten ist. Doch das kurze Zeitfenster, in dem der Eisprung stattfindet, bildet nicht alleine die fruchtbaren Tage. In der Regel ist die Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden, an bis zu sieben Tagen des Zyklus gegeben. Geht man von einem Zyklus von 28 Tagen aus, ist das gar nicht so viel!
Will man schwanger werden, muss man also mit einem ziemlich kurzen Zeitfenster rechnen und den richtigen Zeitpunkt abpassen. Dieser beginnt zwei Tage vor dem Eisprung und am Tag danach ist er auch schon wieder vorbei. Da Spermien bis zu fünf Tage im 'weiblichen' Körper überleben können, ist die Möglichkeit, ein paar Tage vor dem Eisprung schwanger zu werden, durchaus möglich. Tatsächlich kann es auch außerhalb dieser fruchtbaren Tage zu einer Schwangerschaft kommen, was aber eher selten passiert.
Merke ich etwas vom Eisprung?
Auch das ist natürlich von Individuum zu Individuum unterschiedlich. Manche menstruierenden Menschen merken ganz genau, wann der Eisprung bei ihnen stattfindet, andere bekommen nichts davon mit. Es gibt aber ein paar mögliche Anzeichen, anhand derer Du Deinen Eisprung erkennen kannst:
- Mittelschmerz: Hierbei tritt bei manchen ein leichtes bis starkes Ziehen im Unterleib auf.
- Veränderter Zervixschleim: Während des Eisprungs verändert sich Dein Zervixschleim und somit auch Dein Ausfluss. Er wird zäher und zieht, wenn Du ihn zwischen die Finger nimmst, Fäden. Außerdem ist Dein Ausfluss in dieser Zeit heller und flüssiger. Das passiert, damit die Spermien besser zur Gebärmutter geleitet werden können.
- Weicher Muttermund: Während des Eisprungs lässt der Muttermund sich schlechter ertasten, da er sich leicht öffnet und nach oben steigt, damit die Spermien besser zur Eizelle gelangen.
- Gesteigerte Libido: Auch das kann an ein Anzeichen des Eisprungs sein. Ganz klar, die Natur hat fruchtbare Körper darauf getrimmt, eine Befruchtung zu ermöglichen!
Wie immer gilt auch beim Thema Eisprung: Listen to your Body!
Ob Du nun schwanger werden oder das auf jeden Fall verhindern willst: Lerne Deinen Körper kennen! Je mehr Du Dich mit den Vorgängen in Deinem Körper vertraut machst, desto besser kannst Du mitbestimmen! Natürlich gibt es auch dafür praktische Hilfe, wie den Eisprungrechner von windelprinz.de, mit dem Du ganz einfach Deinen Eisprung und die fruchtbaren Tage berechnen kannst!
*Fun Anecdote: Angeblich wurde das Osterfest nach Ostara, der Göttin der Fruchtbarkeit, benannt. Das ist zwar nicht belegt, schließt aber den Kreis zwischen dem Osterfest und dem Thema Eisprung ganz wunderbar ☺
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