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Weiblicher Zyklus: Wie ist der Menstruationszyklus?

Im Rahmen der KORA MIKINO SUMMER SCHOOL sprechen wir über Fakten, Hormone, Wissenswertes und Krankheiten und haben für Euch mehrere Expertinnen zu unterschiedlichen Themen befragt. Hier wollen wir euch alle Infos an die Hand geben, was während Eurem Zyklus eigentlich passiert. Deshalb erstmal die allerwichtigste Frage zuerst:

Wie genau ist der Zyklus eigentlich aufgebaut? Was passiert da in unserem Körper?

Aufgepasst, jetzt wird’s ein bisschen kompliziert. Unter dem Zyklus versteht man die regelmäßig wiederkehrenden Veränderungen der Gebärmutterschleimhaut und die gleichzeitige Heranreifung einer Eizelle im Eierstock. Damit einhergehend gibt es außerdem noch andere zyklusabhängige Veränderungen im Körper, die durch unsere Hormone gesteuert werden. So werden zum Beispiel aufgrund einer hohen Konzentration von Östrogen eure Brüste größer oder euer Immunsystem ist stärker als an anderen Tagen. Der weibliche Zyklus beginnt mit dem 1. Tag der Menstruation und endet mit dem letzten Tag vor der nächsten Blutung. Auch wenn die durchschnittliche Länge eines Zyklus 28 Tage beträgt und der Eisprung in dieser Berechnung auf den 14. Tag fällt, ist das von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Genau genommen haben nur 12,4% menstruierender Menschen eine Zykluslänge von 28 Tagen. Der Zyklus kann genauso gut 21 oder 35 Tage dauern, das ist auch völlig normal. Auch kann die Zykluslänge von Monat zu Monat variieren. Der Eisprung, auch Ovulation genannt, verschiebt sich dann auch dementsprechend. Er findet zwar meistens in der Mitte des Zyklus statt, kann aber auch mal erst kurz vor der Periode auftreten. 

Der Zyklus lässt sich in vier Phasen einteilen: 

1. Die Menstruationsphase, auch Desquamationsphase genannt  

Wenn keine Befruchtung der Eizelle stattgefunden hat, baut der Körper das nicht mehr benötigte Gelbkörperhormon Progesteron ab, das dafür zuständig ist, das Wachstum der Gebärmutterschleimhaut anzuregen. 

Dieser Mangel an Progesteron führt wiederum zu einer Abstoßung der obersten Schicht der Gebärmutterschleimhaut. Diese oberste Schicht wird dann zusammen mit ca. 50ml Blut mithilfe von Kontraktionen der Gebärmuttermuskulatur über den Gebärmutterkanal abgeleitet. Aus der zurückbleibenden unteren Schicht der Gebärmutterschleimhaut erneuert sich die obere Schleimhaut in der nächsten Zyklusphase.

2. Die Proliferationsphase

Das Follikelstimulierende Hormon (kurz: FSH) sorgt für die Reifung eines Follikels und der in ihm enthaltenen Eizelle im Eierstock. Gleichzeitig kommt es unter dem Einfluss von Östrogen zum Aufbau der Gebärmutterschleimhaut. Das Östrogen bewirkt außerdem eine Öffnung des Gebärmutterkanals und eine Verflüssigung des Zervixschleims. An der Konsistenz eures Ausflusses könnt Ihr also auch eure fruchtbaren Tage erkennen. Dazu aber ein andermal mehr ;)

3. Der Eisprung

Der Eisprung wird durch einen Abfall des Östrogenspiegels und einen Anstieg des FSH und des Luteotropen Hormons (kurz: LH)  ausgelöst. Der Follikel platzt auf und gibt die Eizelle frei, die dann vom Eierstock in den Eileiter gespült und durch Bewegung der Flimmerhärchen im Eileiter in Richtung Gebärmutter transportiert wird. Durch die gleichzeitige Öffnung des Gebärmutterhalses und durch Verflüssigung des Zervixschleims können Spermien über den Gebärmutterhals und die Gebärmutterhöhle in den Eileiter gelangen. Bei einer Geschwindigkeit von etwa 4 mm/min werden für diesen Weg einige Stunden zum Ort der Befruchtung im Eileiter benötigt.

Findet innerhalb von 24 Stunden keine Befruchtung im Eileiter statt, stirbt die Eizelle ab.

4. Die Sekretionsphase, auch Luteal-oder Gelbkörperphase genannt


Aus dem Follikel, der ehemaligen Hülle der Eizelle, entsteht nun der Gelbkörper. Er produziert unter dem Einfluss von LH das Hormon Progesteron. Dieses führt, wie wir bereits wissen, zum Umbau der Gebärmutterschleimhaut, der für die Aufnahme einer befruchteten Eizelle notwendig ist. Die Durchblutung der Gebärmutterschleimhaut wird durch die Bildung von Gefäßen verstärkt, Schleimbläschen und stützende Gewebestrukturen bauen eine gute Struktur für eine befruchtete Eizelle. Der Gebärmutterkanal (Zervix) verengt sich nach dem Eisprung in der Sekretionsphase, und der Zervixschleim wird fester. Das Gelbkörperhormon Progesteron führt zu einer Erhöhung der Körpertemperatur.

Am Ende der Sekretionsphase kommt es zu einer Rückbildung des Gelbkörpers und dem Abfall des Gelbkörperhormons Progesteron, wenn sich keine befruchtete Eizelle in der Gebärmutterschleimhaut eingenistet hat.

Und dann geht alles wieder von vorne los! :) Ist das nicht absolut faszinierend, wie fein alles aufeinander abgestimmt ist und zusammen ein großes Ganzes ergibt??